Hintergrund
Nach einem spektakulären ersten Tag in Freiheit, dauerte es nicht lange bis wir unser nächstes Abenteuer starten wollten. Als unser Airbnb ablief, konnten wir zumindest in Victoria weiterreisen. Parallel zur Reise liefen zahlreiche Jobbewerbungen, um den Bundesstaat zu verlassen, doch genau das wollten wir einfach mal für ein paar Tage ruhen lassen. Da wir unsere Reise in Sale (östlich von Melbourne) starteten, gab es noch ein großes Ziel auf unserer Liste: Der Wilsons Promotory Nationalpark. Deswegen war genau jener Nationalpark unser erstes Ziel auf unserer Reise durch Victoria. Außerdem hatten wir die Hoffnung ein neues Wildtier Australiens kennen zu lernen, das Wombat. Mit großer Vorfreude fuhren wir hin und kamen mittags im Visitor Center an.
Ankunft und erste Eindrücke
Am Visitor Center gab es zunächst eine überraschende Information. Anders als angenommen konnten wir nicht mit dem Auto tiefer in den Nationalpark, denn die Wege waren ausschließlich für Wanderer. Ursprünglich dachten wir, dass wir tiefer im Nationalpark schlafen würden, doch wir blieben am Visitor Center und dem Campingplatz vor Ort. Dies war kein Problem, da es auch dort zahlreiche Wanderungen und sogar einen Strand zu entdecken gab.
Am Visitor Center vom Wilsons Promotory Nationalpark wurde uns empfohlen den Boardwalk am Tidal River zu machen. Dort sollten die Chancen auf die Sichtung eines Wombats nicht schlecht stehen. Bevor wir uns auf den Weg machten, packten wir uns noch Essen ein. Jedoch waren wir nicht die einzigen mir ordentlich Hunger. Einige Papageien hatten es auf unser Essen abgesehen und so flogen sie zu uns, ohne jegliche Scheu. Sie hatten kein bisschen Angst und hüpften zu uns, flogen auf unser Auto und setzen sich sogar auf Jennys Rucksack.
Noch bevor wir den Weg überhaupt erreichten, lief uns ein Wombat über den Weg. Einmal ein neues Tier in Australien gesichtet und schon war das verschollene Reisefeeling wieder da. Die Begeisterung packte uns wieder und wir konnten es kaum erwarten den kleinen Walk zum Einstieg zu machen. Der Weg war einfach himmlisch. Wir folgten einem Fluss. Tatsächlich entdeckten wir nach einer kurzen Weile ein Wombat mit einem Baby. Insgesamt fühlte es sich unbeschreiblich an nach zahlreichen Lockdowns in der Natur zu sein und neues zu sehen.
Tidal Overlook Circuit
Im Anschluss an den Boardwalk waren wir heiß darauf mehr zu sehen. Folglich nahmen wir uns den Weg zum Tidal Overlook Lookout vor. Wir genossen die Wanderung sehr und folgten dem Weg. Dabei merkten wir erst wie wenig wir an diesem Tag gegessen hatten. Folglich ging uns langsam der Saft aus. Bis zur Aussicht mühen wir uns noch ab. Dort setzten wir uns hin und hielten einen Moment inne. Trotz der Anstrengung kam einfach wieder ein Gefühl von Lebendigkeit auf. Dies gab uns die Kraft für den Rückweg.
Norman Beach
Nach einem ordentlichen Essen, brachen wir zu unserer letzten Mission des Tages auf. Vom Campingplatz war der Norman Beach nicht weit weg. Wenn es irgendwo das Meer gibt, dann kann uns nichts lange davon fernhalten. Das Meer hat eine magnetische Wirkung auf uns und wir konnten nicht mehr länger auf einen unserer Lieblingsorte warten. Kaum waren wir da, fühlten wir uns frei. Frischer Wind umgab uns und die Bucht war voll von Leben. Trotz des eher kalten und nassen Wetters, gab es Leute, die dort surfen waren. Unser Vorhaben war es einmal den kompletten Strand rauf und runter zu laufen. Auf dem Weg fühlten wir einfach die Umgebung, redeten und waren im Moment. Auch hier trafen wir ein Wombat. Jedes Wombat machte uns neugierig und wir beobachteten sie sehr genau.
Schließlich liefen wir den Rest des Weges bis zum Ende des Strandes. In einem Moment konnten wir so etwas wie den Sonnenuntergang betrachten, die Sonne verschwand hinter einem Berg und den Wolken. Danach machten wir uns auf den Rückweg. Als wir den Strand verließen, begegneten wir auf dem Weg zum Auto noch sehr vielen Wombats.
Pillar Point
Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf. Wir wollten noch vieles von dem Wilsons Promotory Nationalpark sehen, bevor wir wieder weiterfahren würden. Noch vor dem Frühstück absolvierten wir unsere erste Wanderung. Diese führte uns zum Pillar Point. Die Wanderung ging gut von der Hand und wir sogen die Natur um uns herum auf. Als wir ankamen, stieg unsere Freude, denn der Pillar Point ist ein Aussichtspunkt zwischen zwei traumhaften Buchten. Dort setzten wir uns auf den Boden und beobachteten einfach das Meer, die Buchten und die kleinen Inseln der Umgebung. Ich würde jedem diese Wanderungen empfehlen. Danach liefen wir zurück zum Auto, wo wir frühstückten bevor wir uns mal wieder an einen Summit wagten.
Mount Oberon Summit Walk
Beim Frühstück wurden wir nochmal von den Papageien belagert. Danach fuhren wir zum Mount Oberon. Bergspitzen sind einfach unser Ding. So konnte uns nicht einmal das eklige Wetter den Walk verderben. Die 6,8 Kilometer lange Wanderung fing recht entspannt an. Die Steigung war zunächst recht fließend. Je weiter wir kamen, desto steiler wurde es. Auf dem Weg nach oben wurden wir von saftigem grün umgeben. Außerdem mochten wir, dass der Weg breit war. Tatsächlich sind zwei Serviceautos an uns vorbei gefahren. Diese fuhren zum Internetturm, wo sie Arbeiten vornahmen.
Nachdem wir den Internetturm hinter uns gelassen hatten ging es plötzlich steil nach oben. Erst über eine Treppe und dann über den Weg. Am Ende sahen wir die bisher unglaublichste Aussicht im Wilsons Promotory Nationalpark. Von der Bergspitze konnten wir über sehr viele Buchten und die Wanderungen vom Vortag schauen. Leider zog von der anderen Seite leichter Regen auf und die Wolken verdeckten die Sicht in den Park hinein. Doch die Übersicht über das Meer war schon eine Sache für sich.
Prom Wildlife Walk
Auf dem Rückweg aus Wilsons Promotory Nationalpark hinaus, machten wir noch einen Stopp. Wir wollten noch den kurzen Wildlife Walk absolvieren. Schon am Eingang der Wanderung warteten zwei Emus auf uns. Der Name des Weges war Programm. In einer relativ kurzen Zeit sahen wir Emus, Wallabys und Kängurus. Der Weg führte auf ein offenes Feld und dort war alles voll von Tieren. Eigentlich hatten wir nicht so viele Tiere erwartet, da es mittags war und die meisten Tiere eher in der Dämmerung erscheinen. Zu unserem Glück war es echt ein Volltreffer.
Wer diesen Weg macht, sollte sich auf Kängurus mit Tags einstellen. Diese bekamen die Kängurus aus Forschungszwecken. Mehr Informationen gibt es im Nationalpark oder hier.
Fazit
Der Wilsons Promotory Nationalpark ist einer der besseren Nationalparks in Victoria. Wäre unsere Situation anders gewesen, wären wir wahrscheinlich tiefer in den Nationalpark gewandert. Aber auch das, was wir gesehen haben, rechtfertigt einen Ausflug. Der Wilsons Promotory Nationalpark ist ein Natur- und Wildtierparadies.
~ Daniel