Hintergrund
Auf unserem großen, aber sehr chaotischen Roadtrip, war unsere letzte Station der Grampians Nationalpark. Nachdem eine Zyklonwarnung unsere Reise über den Norden verhindert hatte, ein Lockdown unseren Besuch in Perth durchkreuzte und die geschlossenen Grenzen von South Australia die Durchreise verhinderten, freuten wir uns besonders auf den Grampians Nationalpark. Erstaunlicherweise verpassten wir diesen bei unserer ersten Tour durch Victoria. Wir waren sehr gespannt auf den Nationalpark, welcher eine sehr gute Bewertung genießt. Außerdem war dies unser letztes großes Abenteuer vor den sechs Monaten Farmarbeit.
Ankunft
Als erstes fuhren wir in die Stadt, welche im Nationalpark lag. Dort gingen wir ins Visitor Center, um uns alle Informationen für potentielle Wanderungen zu holen. Da in Victoria zu dem Zeitpunkt, wegen Corona, eine Maskenpflicht in Geschäften herrschte, durften wir uns an diesen, für uns neuen, Umstand gewöhnen. Im Visitor Center wurde uns mitgeteilt, dass viele Wanderungen und Lookouts, ausgerechnet in dieser Woche, nicht direkt zugänglich seien. Um, zum Beispiel, die McKanzie Falls zu erreichen, hätten wir außen um den Nationalpark herum fahren müssen. Dementsprechend beschränkte sich unsere Auswahl auf die Abenteuer in der Gegend. Mit einer Idee für unsere Zeit verließen wir das Informationszentrum und fuhren zu unserem Schlafplatz. Glücklicherweise gibt es einige kostenfreie Schlafplätze mitten in der Natur im Grampians Nationalpark.
Campingplatz
Der Weg zum Campingplatz sollte ungefähr 15 Minuten dauern, wir fuhren stattdessen ungefähr 30 Minuten. Wir konnten nur sehr langsam fahren, da unser Auto ziemlich überbeladen war und es sich den größten Teil des Weges um eine unbefestigte Straße handelte.
Der Campingplatz lag im Herzen der Natur. Umgeben von Bergen, strahlend grünen Bäumen und vielen Wildtieren fühlten wir uns direkt sehr wohl. Wir suchten uns eine schöne Parkbucht aus und breiteten uns aus. Danach wollten wir ein wenig aufräumen und alles für ein tolles Essen vorbereiten, jedoch machte ich mich ziemlich schnell aus dem Staub. Einige Kängurus und bunte Vögel zogen mich und die Kamera an. So erkundete ich nebenbei den Platz und stellte fest, dass dieser sehr viel Platz hatte. Später machten Jenny und ich nochmals einen Spaziergang über das Gelände.
Der Platz war gut befüllt und gegen Abend kam ein sehr interessantes Auto vorbei. Ein 4x4 Auto mit einer drangebauten Box hinten auf dem Auto. Wir dachten uns, dass wir mal den typisch australischen Weg gehen sollten. Deswegen gingen wir rüber und fragten, ob wir uns das Auto näher anschauen könnten. Natürlich war es kein größeres Problem. Das Auto stellte sich als ein absoluter Traum heraus. Die Box bot viel Stauraum, eine Küche und einen Schlafplatz. Zum campen perfekt und zum reisen konnte man das ganze kompakt zusammenbauen. Wir kamen mit den Besitzern, ein älteres Ehepaar, ganz gut ins Gespräch. Am nächsten Morgen wurden wir auf ein Lagerfeuer von ihnen eingeladen.
Pinnacle Lookout
Für den nächsten Tag stand der Pinnacle Lookout an. Dieser ist eines der größten Spektakel im Grampians Nationalpark. Die Wanderung startete unten in der Stadt. Sichtlich verwirrt, versuchten wir den Startpunkt der Wanderung zu finden. Aber dieses Problem schienen recht viele Wanderer zu haben, da alle die Wege rauf und runter liefen. Schon vor der Wanderung wurden wir von Kängurus überrascht. Eins sah aus wie auf Steroiden. Als nächstes kam eine Situation, wo wir feststellen konnten, dass jedes Verbotsschild seine Gründe hat. In den meisten Nationalparks sind Hunde verboten. In dem Moment, wo ein Mann mit Hund Fotos von dem besagten Känguru machen wollte, riss sich der Hund los und jagte dem Känguru hinterher und der Mann dem Hund. Nicht ungefährlich für den Hund, der ziemlich klein war.
Insgesamt war die Wanderung sehr anstrengend, doch sie lud unsere Akkus wieder auf. Nach ewiger roter Erde in Port Hedland, tat es einfach gut von grün umgeben zu sein. Auf dem Weg konnten wir viele schöne Landschaften bestaunen und am Ende wurde die Wanderung mit einem klasse Ausblick belohnt. Bei dem Lookout machten wir eine größere Pause, wo ich auf eine Klettertour ging, um die besten Fotos zu machen. Am Ende machten wir sehr viele schöne Bilder und genossen einfach einen tollen Ausblick. Was für eine Genugtuung, nachdem in den Wochen zuvor soviel zusammenkam.
Auf dem Rückweg sah ich tatsächlich eine Schlange. Doch diese war außerhalb unserer Reichweite. In dem Moment hatte ich überraschend wenig Angst. Ich bestaunte einfach die Schönheit dieses Tieres.
Silverband Falls
Schließlich ging es noch zu den Silverband Falls. Jedoch waren diese ziemlich ausgetrocknet. Nur minimal kam etwas an Wasser runter. Trotz des kleinen Wasserfalls, war es ein schöner Spaziergang.
Zurück auf dem Campingplatz
Am Abend ging es wieder auf den selben Campingplatz, wie am Vortag. Dort nutzten wir die coole Eimerdusche. Mit der Dämmerung trafen wir das ältere Ehepaar, doch für ein Lagerfeuer, war es ihnen zu warm. Folglich unterhielten wir uns einfach so bis in die Dunkelheit hinein. Sehr interessant, dass wir trotz des großen Generationsunterschiedes ziemlich auf einer Wellenlänge mit ihnen waren. Nach einem netten Abend wurden wir auch noch eingeladen sie irgendwann zu besuchen. Insgesamt war es ein sehr spannender Tag.
Mount William
Am nächsten Tag wollten wir noch einige kleinere Wanderungen machen. Doch am Ende kamen wir nur noch zu einer. Wir bestiegen den höchsten Berg im Grampians Nationalpark. Glücklicherweise war dies nur ein zwei Kilometer langer Weg. Das meiste von dem Berg sind wir zuvor mit dem Auto hochgefahren.
Die Wanderung war dennoch sehr hart für uns. Mit Schmerzen von der Wanderung zu dem Pinnacles Lookout, quälten wir uns bei starker Hitze den Berg hoch. An der Spitze gab es einen tollen Ausblick, aber der Spot war für uns nicht so schön. Ein großer Mast und viele Zäune nahmen dem Ganzen seine Atmosphäre. Außerdem wurden wir die ganze Zeit von Beißfliegen angeflogen. Der Blick über die Landschaft war klasse, aber wir waren definitiv zu schlapp für diese Wanderung. Folglich beschlossen wir, nach einer Dusche für nur zwei Dollar, den Weg Richtung Farm anzutreten.
Fazit
Unser erster Einblick in den Grampians Nationalpark war sehr vielversprechend. Die Natur ist einfach unglaublich und die Wanderungen machten uns sehr viel Spaß. Wir werden garantiert wiederkommen, um den Rest von diesem tollen Ort zu entdecken.
~ Daniel