Hintergrund
Seit vier Jahren sind wir in Australien unterwegs und dabei sammelten wir einige Erfahrungen in den unterschiedlichsten Jobarten, die du als Backpacker erleben kannst. Zunächst arbeiteten wir, um unsere Visa zu verlängern, dann um einen Bundesstaat wegen Corona zu verlassen und schließlich um viel Geld zu sammeln. Dabei ergaben sich drei zentrale Jobarten für uns, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
Hospitality
Als wir anfingen unsere Visa zu verlängern, konnten wir dies nur über Jobs auf Farmen tun. Während der Coronazeit änderten sich die Regeln und Hospitality Jobs in ländlichen Gebieten wurden ebenfalls zur Möglichkeit für eine Verlängerung.
In der Gastronomie gibt es in Australien viele Möglichkeiten einen Job zu finden und unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln. So kannst du Jobs in Cafés und Hotels in den großen Städten wie Sydney oder Perth finden, aber auch Allrounder Positionen in Roadhäusern im Outback sind verfügbar. Die Vielfalt ist groß und alle Optionen haben positive und negative Punkte. Der Job in der Stadt ist schwieriger zu kriegen und wahrscheinlich niedriger bezahlt, dagegen ist die Bezahlung im Outback sehr gut, aber an deinen freien Tagen wird dir schnell langweilig. Alles hängt von deinen eigenen Prioritäten ab. Alle Jobs sind einfach zu erlernen und bringen so einfach gutes Geld. Bei der Jobsuche musst du hartnäckig bleiben und telefonieren, Emails schreiben oder einfach vorbei kommen.
Die Aufgaben können sehr unterschiedlich sein. In einer Bar schenkst du Getränke aus und bedienst Kunden, im Hotel machst du ein Zimmer nach dem anderen. Viele Jobs sind eine Mischung aus vielen Aspekten. So arbeiteten wir in einer Hotelbar in einer ländlichen Stadt, die nur aus einer Straße bestand. Unser Job in Pinnaroo umfasste sowohl Aufgaben in der Bar, als auch das Fertigstellen von Zimmern und vielen kleinen Nebenaufgaben.
Hospitality ist eine spannende Jobart ins Besondere, wenn du nicht nur körperlich harte Arbeit verrichten möchtest.
Farmarbeit
Farmarbeit und Backpacker in Australien gehören einfach zusammen. Die Farmen hängen teilweise von ausländischen Arbeitern ab und die Reisenden brauchen die Jobs, um ihre Visa zu verlängern und Geld in die Kasse zu bringen. Auch bei dieser Jobart gibt es viele unterschiedliche Erfahrungen, die du durchleben kannst. So gibt es die Arbeit mit Tieren, wie Milchfarmen, Traktor-Jobs und Pflück- und Verpackungsjobs. Die meisten Aufgaben sind hart und nicht selten belaufen sich die Arbeitsstunden auf über zehn täglich. Auch die Bezahlung unterscheidet sich. Viele bezahlen nicht pro Stunde, sondern in Stückzahlen. Davon ließen wir immer die Finger, da Australien gute Gehälter pro Stunde bezahlt und Stückzahlen häufig mit extremer Belastung verbunden waren.
Leider geistern viele Horrorgeschichten von sehr schlechten Farmen durch die Reisenden. Unbezahlte Jobs, unwürdige Arbeitsbedingungen und sehr komische Menschen sind meistens Teil der Geschichten. Für uns wurde es besser, als wir anfingen auf unser Bauchgefühl zu hören und uns von allem zu entfernen, was nur suspekt und komisch erschien. Überlege dir vorher, was dir wichtig ist und versuche diese Bedingungen für dich durch zu setzten.
Minen
Australien, besonders Western Australia, bieten eine weitere Jobart, die Minenarbeit. Dieser Bereich ist ein sehr reiches Geschäft und selbst in den schlechten Jobs wirst du reichlich entlohnt. Als Backpacker kannst du meistens nur im Utilitybereich arbeiten. Grob gesagt sind dies Jobs wie Küchenhilfe, Zimmer machen, putzen und in der Bar arbeiten. Die Besonderheit ist der Umstand, dass die Minen im Outback liegen und du zur Arbeit fliegst. Folglich lebst du in einem Minendorf und wirst versorgt mit Essen, Unterkunft und einem Freizeitangebot wie Fitnessstudios und Pools. Häufig arbeitest du eine lange Periode am Stück und hast dann eine größere Pause. Bei unserem Job arbeiten wir zwei Wochen jeden Tag 12 Stunden und haben dann eine Woche frei.
Dies ist die perfekte Jobart, um massig Geld anzuhäufen. Wenn du es schlau anstellst, dann hast du während deiner Arbeitsperiode keine Ausgaben und du verdienst sehr gutes Geld. Wir nutzten dies, um viel Geld für unser nächstes Abenteuer zu sparen.
Der größte Nachteil an diesem Job ist das Umfeld. Jeder Tag ist eine Herausforderung und 12 Stunden können sehr auslaugend sein. Ohne ein Ziel vor Augen hätten wir den Job wahrscheinlich schnell geschmissen. Auch die klimatischen Bedingungen sind sehr schwer. Im Sommer kratzen die Temperaturen fast an der 50 Grad Marke. Außerdem sind viele Menschen sehr rau und haben teilweise fragwürdige Arbeitseinstellungen. All diese Faktoren können sehr belastend sein, aber am Ende zählt die Willenskraft.
Fazit
Australien bietet für Backpacker viele spannende Jobs und Erfahrungen an. Wir fanden ein großes Potenzial vor, um sehr gut Geld zu verdienen. Jedoch stießen wir auf viele unangenehme Hindernisse, die uns veränderten. Ohne ein starkes Mindset und ein wenig Glück kann es schnell zum Alptraum werden. Deswegen ist es immer wichtig auf sich selbst zu schauen und für sich die beste Entscheidung zu treffen.
~ Daniel