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Offpeak reisen

Hintergrund

Seit vie­len Jahren reisen wir nun durch Aus­tralien. Dabei erlebten wir fast alles und wir waren gefühlt zu jed­er Jahreszeit sowohl am richti­gen Ort, als auch am falschen Ort. Manch­mal gewollt, aber meis­tens unge­wollt macht­en wir unsere Erfahrun­gen mit dem Off­peak Reisen, also der Reise zu ein­er weniger beliebten Jahreszeit.

Nachteile

Selb­stver­ständlich hat das Off­peak Reisen seine Nachteile, son­st wür­den die großen Massen nicht ie auf die Reise verzicht­en in der Zeit.

Wetter

In Aus­tralien gibt es eine gold­ene Reis­eregel: Im Som­mer fahr nach Süden und im Win­ter fahr nach Nor­den. Wenn du dich jedoch für die umgekehrte Rei­hen­folge entschei­dest, dann ist das Wet­ter ein großer Stör­fak­tor. Der Win­ter in südlichen Teilen von Aus­tralien lässt sich mit drei Worten beschreiben: Kalt und nass! Fol­glich sind die meis­ten Aktiv­itäten sehr eingeschränkt oder mit ein­er unan­genehmen Kom­po­nente ver­bun­den. Für uns ist ein ver­reg­neter Win­ter dann ein Prob­lem, wenn wir ger­ade keine Unterkun­ft haben, um Sachen zu trock­nen oder eine warme Dusche nach einem kalten Tag zu genießen. Einige Wan­derun­gen haben wir im Nassen gemacht und Spaß hat­ten wir nicht dabei.

Jenny Wanderung

Auch der Som­mer im Nor­den ist kein Zuck­er­schleck­en. Die nördlichen Gebi­ete sind bere­its tro­pis­che Gebi­ete. Dementsprechend ist es im Som­mer sehr schwül und heiß. Im Auto erhol­samen Schlaf zu find­en ist eher schwierig. Außer­dem ist im Som­mer die Regen­sai­son im Nor­den. So kommt es zu hefti­gen Gewit­tern und Über­flu­tun­gen. Fol­glich kommt es häu­fig zur Schließung der weni­gen Straßen, die es dort so gibt. In Summe ist das Wohlbefind­en bei über 45 Grad Cel­sius und ein­er extremen Luft­feuchtigkeit sehr eingeschränkt. Wenn du Pech hast musst du im Som­mer deine Reise auch kom­plett auf den Kopf stellen. Let­zten Monat kam ein­er der größten Zyk­lone der Dekade auf Port Hed­land zu. Alle Reisenden soll­ten zur Sicher­heit ein­fach wieder umkehren. Das Wet­ter ist der größte Nachteil beim Off­peak Reisen.

Offpeak Reisen

Weggefährten

Eine Reise lebt von guten Geschicht­en die auf dem Weg passieren. Viele unser­er Erin­nerung basieren auf Men­schen, die wir während unseres Aben­teuers ken­nen­gel­ernt haben. Unzäh­lige Nächte am Lager­feuer mit Reisenden aus aller Welt machen die Reise beson­ders. Dieser Aspekt gibt dem Off­peak Reisen auch einen Minus­punkt. So triff­st du viel sel­tener gle­ich­gesin­nte Men­schen, weil die Mehrheit vom guten Wet­ter ange­zo­gen wird. Auf unser­er Reise durch Aus­tralien fan­den wir zur schlechteren Jahreszeit deut­lich weniger Kon­takt mit anderen. Für uns war es nicht all zu schlimm, aber wir sind ja auch zu zweit. Den­noch ist es immer wieder schön neue Leute zu treffen.

Vorteile

Natür­lich hat das Off­peak Reisen auch viele Vorteile, die unsere Aben­teuer verbessert haben.

Menschenmassen

Ein­er der größten Vorteil ein­er Reise außer­halb der Sai­son, ist die Menge ander­er Men­schen. Seit der Schließung der inter­na­tionalen Gren­ze, reisen deut­lich mehr Aus­tralier in ihrem eige­nen Land. Jene besitzen genug Geld, um sich Meter lange Wohn­wa­gen zu leis­ten. Wenn du im Som­mer im Süden unter­wegs bist, dann ist es nahezu unmöglich gute Stellplätze für dein Auto oder Van zu find­en. Die kosten­losen Plätze wer­den zu geparkt und die Camp­ing­plätze sind, vor adie llem in den Som­mer­fe­rien, aus­ge­bucht. Wenn du nicht Mit­tags schon nach einem Platz suchst, dann wird es sehr schwierig eine Über­nach­tungsmöglichkeit zu find­en. So etwas macht die Reise echt kaputt. Während der Off­peak Zeit sind die meis­ten kosten­losen Plätze ziem­lich leer. So hat­ten wir schon viele Nächte, wo wir alleine auf einem Platz waren.

Neben den Schlaf­plätzen sind auch die Attrak­tio­nen und Wan­derun­gen deut­lich angenehmer ohne Men­schen. Als wir im Som­mer die Great Oceans Road bereist haben, waren die Aus­sicht­spunk­te unge­nießbar, weil sich unendlich viele Foto­touris­ten hinein­drängten. Viele Orte sind bei ein­er Off­peak Reise friedlich­er und natür­lich­er. Weniger Men­schen bedeutet mehr Raum um einen Ort auf sich wirken zu lassen.

Kosten

Beliebte Reiseziele treiben zum Beispiel die Camp­ing­platzkosten während der guten Sai­son in die Höhe. Zusät­zlich sind die meis­ten Orte von Urlaubern im voraus aus­ge­bucht. Dementsprechend ist es schwierig als spon­tan­er Reisender einen gün­sti­gen Platz zu find­en. Viele Orte ließen uns keine Wahl, als den teuer­sten Platz in der Umge­bung. In der Hoch­sai­son kön­nen die Preise von 35–40 Dol­lar pro Nacht auf 50–75 Dol­lar pro Nacht hoch gehen. In der Neben­sai­son dage­gen hast du meis­tens eine Wahl, welchen Platz du buchst und die Preise sind all­ge­mein gün­stiger. Außer­dem sind die Über­nach­tun­gen auch angenehmer ohne die großen Massen.

Besondere Ereignisse

Schlecht­es Wet­ter bringt häu­fig einzi­gar­tige Erfahrun­gen mit sich. Ein Blitzge­wit­ter im nördlichen Out­back ist ein echt­es Spek­takel. Die Regen­zeit sorgt auch dafür, dass viele Orte an saftig grün­er Veg­e­ta­tion gewin­nen. Dadurch wer­den diese Orte noch schön­er. Auch der reg­ner­ische Win­ter kann ein­ma­lige Aus­sicht­en bieten. Während wir auf der ersten Milch­farm im Süd­west­en von Aus­tralien arbeit­eten, sahen wir regelmäßig die schön­sten Regenbögen.

Regenbogen

Das Erlebnis

Der let­zte Aspekt ist das Grundge­fühl in Summe. Off­peak Reisen hin­ter­ließ bei mir eine größere Ver­bun­den­heit mit den Orten. Ohne die großen Men­gen an Men­schen hat­te ich die Möglichkeit Aus­sicht­en zu genießen, nach zu denken und mich mit dem Ort zu iden­ti­fizieren. Natur ist viel schön­er ohne die Spuren von Men­schen. Ich finde dieser Reis­es­til ist defin­i­tiv eine Erfahrung wert.

Offpeak Reisen

Fazit

Mein­er Mei­n­ung nach ist Off­peak Reisen ein sehr wertvoller Reis­es­til. Schlechte Wet­terbe­din­gun­gen kön­nen durch Anpas­sun­gen aus­geglichen wer­den, aber die Touris­ten­massen wirst du in der Hoch­sai­son nicht los. Ich finde es erweit­ert den Hor­i­zont und testet dich wie gut du dich anpassen kannst. Fol­glich sind kleine Unan­nehm­lichkeit­en es wert für die Vorteile die du auf jeden Fall bekommst. Außer­dem würde ich empfehlen in den Zwis­chen­phasen zu reisen, dann sind es ein wenig leichter. Zum Beispiel waren die Urlauber im tas­man­is­chen Herb­st schon längst weg, aber das Wet­ter befand sich noch im Über­gang. So gab es tolle son­nige Tage ohne die Nachteile des Som­mers. Wenn eine Reise außer­halb der beliebten Zeit gut geplant ist und du die Nachteile kennst, dann kriegst du auch sehr viel Mehrw­ert aus diesem Weg.

~ Daniel

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