Hintergrund
Nachdem wir den Uluru, Kings Canyon, Alice Springs und generell das ganze Zentrum bereist hatten, machten wir uns auf zur Ostküste. Als erstes kamen wir in Townsville an. Danach ging es schon nach Magnetic Island. Leider hat sich Jenny auf der Insel etwas eingefangen und so legten wir unsere Reise zunächst für einige Tage auf Eis. In Townsville mieteten wir uns eine kleine Wohnung. Während Jenny die meiste Zeit nutzte, um sich zu erholen, ging ich auf Entdeckungstour, nachdem ich sicherstellte, dass sie alles hatte, was sie brauchte. Ich schaute mir die Stadt genauer an und nutzte die Gelegenheit des längeren Aufenthalts, um den Townsville Town Common Conservation Park zu besuchen. Dies ist ein Feuchtbiotop mit zahlreichen Vogelarten. Ursprünglich hätten wir diesen Park weggelassen, doch so bekam ich die Chance den Park doch noch zu entdecken.
Der Park
Der Townsville Town Common Conservation Park bietet einige spannende Möglichkeiten. Mit einer Entfernung von 15 Minuten von Townsville ist er Park ziemlich schnell und einfach mit dem Auto erreicht. Vor Ort gibt es zwei größere Parkplätzte, von welchen die meisten Wanderungen und Mountainbike Tracks starten. Der Walter Nesbit Park ist der Parkplatz am Ozean. Von dort hast du einen sehr schönen Blick auf die Stadt, den Ozean und Magnetic Island. Außerdem gibt es den Freshwater Car Park, wo Wanderungen rund um ein Biotop starten. Um diesen Ort zu erreichen fährst du circa 10 Minuten auf einer unbefestigten Straße. Wenn du nicht zu schnell fährst und die Straßenbedingungen gut sind (nicht nass vom Regen) dann sollte der Weg auch für Autos ohne Vierradantrieb möglich sein. Neben den Parkplätzen gibt es einzelne Abstecher auf den Wegen. So kannst du Aussichtspunkte erreichen oder Bird Hides (Vogelbeobachtungsposten) entdecken.
Payet’s Tower Bird Hide
Mein erstes Ziel im Townsville Town Common Conservation Park war nicht geplant. Ich befand mich auf meinem Weg zur Pandanus Viewing Area, als ich einen Birde Hide Turm entdeckte. Dort bekam ich einen Vorgeschmack von dem, was mich an diesem Tag erwartete. Ich sah eine saftig grüne Vegetation, wunderschönes blaues Wasser und sehr ansehnliche Blüten im Wasser. Von der Vogelwelt bekam ich noch nicht all zu viel mit, aber es war auch noch relativ früh. Mein eigentliches Ziel erreichte ich fünf Minuten später. Erneut gab es eine schöne Aussicht, aber für mein Abenteuer musste ich noch weiter fahren.
Freshwater Trail
Von dem Freshwater Car Park geht der 3,6 Kilometer lange Freshwater Trail aus. Jener ist eine gerade Strecke entlang des Feuchtbiotops. Da ich gerne einen Rundweg laufen wollte, hängte ich den 4,6 Kilometer langen Lagoon Trail an die Wanderung dran. Beide Wege zusammen umrunden das Wasser.
Am Anfang des Weges fand ich mich in einem kleinen Waldabschnitt wieder. Dort flogen sehr viele Schmetterlinge durch die Gegend. Es fühlte sich ein wenig wie ein Märchenwald an.
Nach nur 100 Metern kam der erste Bird Hide. Dort zeigten sich sehr viele unterschiedliche Vögel im Wasser. Seit wir in Queensland waren, wünschte ich mir einen Kingfischer Vogel zu sehen. Bereits nach einigen Minuten entdeckte ich einen. Dieser Ort blühte nur so voller Leben. Von allen Richtungen sangen die Vögel und ich hatte definitiv nicht genug Augen, um alles zu sehen, was sich in einem Moment abspielte. Ich sah einen Pelikan, der hin und her schwamm, zwei australische Schlangenhalsvögel, die ihre Flügel trockneten, einen Schlangenhalsvogel, der im Wasser fischte und tatsächlich auch mit einem Fisch im Schnabel auftauchte und noch ganz viele andere Vögel. Dieser erste Stopp versetzte mich in absolute Begeisterung.
Der Wanderweg war auch sehr spannend. Rechts und links gab es häufig Wasser, immer wieder konnte ich Townsville in der Ferne sehen und die buntesten Vögel kamen mir über den Weg. Ich lief weiter bis zum Jacana Bird Hide, wo ich erneut eine sehr aktive Vogelwelt zu sehen bekam. Ich machte einige Bilder und setzte meinen Weg schnell fort. Bilder zu machen erforderte an diesem Tag eine sehr starke Selbstbeherrschung, weil dieser Ort voll mit Mücken war. Nach zahlreichen weiteren Vogelbegegnungen bog ich auf den Lagoon Trail ab.
Lagoon Trail
Mein Weg war einfach herrlich. Die Sonne schien, ich traf alle paar Minuten einen neuen Vogel und ich fühlte mich lebendig. Meine Sinne waren geschärft, ich versuchte jeden Vogel zu hören und jedes noch so leise Geräusch verfolgte ich. Zusätzlich war ich auch sehr wachsam, da der Townsville Town Common Conservation Park ein Krokodilgebiet ist. Die Wahrscheinlichkeit einem zu begegnen war sehr gering, aber Achtsamkeit kann nie schaden. Voller Euphorie wanderte ich durch die Gegend. Der Lagoon Trail wurde etwas steiler und steiniger, aber dieser war dennoch recht leicht zu bewältigen. Meistens hatte ich den Weg für mich alleine, aber zwischendurch traf ich “Vogelfreaks”. Jene waren leicht zu erkennen, Menschen die voller Begeisterung mit einem Teleobjektiv oder Ferngläsern in die Büsche starrten. Genau diese Menschen zeigten mir in welche Richtung ich mich momentan entwickle, denn der Wunsch die Vögel aufzuspüren und zu identifizieren wächst stätig.
Auch auf diesem Weg gab es einige ganz besondere Highlights. Beim Laufen entdeckte ich einen dunklen Kopf im Wasser. Der Vogel sah aus wie ein Pelikan mit einem dunklen Kopf. Nach einer Weile flog der Vogel weg und es offenbarten sich lange rote Beine. Später fand ich heraus, dass dies ein Storch war.
Später sah ich noch einen Kookaburra, diese Vögel machen uns besonders viel Freude, deswegen ist es immer etwas besonderes einen zu sehen. Zwischendurch flogen auch eine Gruppe von drei Kranichen durch die Lüfte. Am Ende des Weges konnte ich zwei Kraniche im Wasser beobachten.
Wetland Walk
Nach der Umrundung der Wasserquelle, fuhr ich zum Parkplatz am Ozean. Dort legte ich eine kurze Mittagspause ein und genoss einfach das Rauschen der Wellen und die frische Brise. Gestärkt wollte ich noch eine kleine Wanderung machen. Der Wetland Walk ist 800 Meter lang, jedoch kam ich nicht weit, weil der Weg von Wasser überflutet war. Doch der kurze Einblick war vielversprechend. Erneut fand ich ein grünes Paradies. Mit der verkürzten Wanderung endete mein Abenteuer für den Tag.
Fazit
Der Townsville Town Common Conservation Park ist ein sehr sehenswerter Ort. Wer ein wenig tiefer die bunte Vogelwelt des Landes entdecken möchte ist dort genau richtig. Auch die Wanderwege an sich machten Spaß und boten tolle Ausblicke. In mir entfachte dieser Park eine sehr große Begeisterung und ich nehme sehr viele fantastische Erinnerungen mit.
~ Daniel