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Ein Ausflug ohne Sehenswürdigkeiten — Reisen ist nicht immer schön

Hintergrund

Während unser­er Reise durch Queens­land, erlebten wir einen Tag zum vergessen. Nach­dem wir auf Mag­net­ic Island waren, kamen wir wieder nach Townsville und Jen­ny wurde krank. Eine Woche ver­bracht­en wir dort, um uns von einem sehr inten­siv­en Tauchkurs (wahrschein­lich­er Aus­lös­er der Erkäl­tung) zu erholen. Danach woll­ten wir mit Schwung wieder weit­er reisen. Lei­der verän­derte sich das Wet­ter von son­nig zu reg­ner­isch und ein zäher Abschnitt unser­er Reise begann.

Der höchste permanente einzelne Wasserfall Australiens

Trotz des schlecht­en Wet­ters, entsch­ieden wir unsere High­lights durch zu ziehen. Im Gir­ringun Nation­al­park befind­et sich der Wal­la­mans Wasser­fall. Dieser ist der höch­ste per­ma­nente einzelne Wasser­fall Aus­traliens. Dementsprechend groß war unsere Vor­freude auf dem Weg in den Nation­al­park. Jen­er Weg war kurvig und wurde vom Wald ver­schlun­gen. Nach ein­er lan­gen Fahrt kamen wir endlich an und zumin­d­est hörten wir den Wasserfall.

Wasserfall

Bei beschei­den­em Wet­ter liefen wir zum Aus­sicht­spunkt und wir sahen… Nichts! Einige Meter vor uns sollte ein unglaublich hoher Wasser­fall sein, doch ein feuchter Nebelschleier nahm jegliche Sicht. Und so fing ein sehr verko­rk­ster Tag an, aber wenig­stens kön­nen wir sagen, dass wir den höch­sten per­ma­nen­ten einzel­nen Wasser­fall Aus­traliens gehört haben.

Der Gridfall

Auf dem Rück­weg block­ierte eine Herde von Kühen die Fahrbahn und sie macht­en keine Anstal­ten sich zu bewe­gen. Da wir auf mehreren Far­men mit Kühen gear­beit­et haben, wollte ich sie eben von der Straße scheuchen. Dafür hielt ich das Auto an. Dieses stand nicht so schlau, denn ich hielt auf einem Grid. Ein Grid sieht aus wie ein Stan­gen­gul­li nur, dass die Abstände der Stange weit­er auseinan­der sind. Grids wer­den benutzt um Kühe in bes­timmte Bere­iche ein zu grenzen.

Gridfall

Ich stieg aus und in weni­gen Sekun­den hing mein Kör­p­er halb zwis­chen den Stan­gen. Weil es reg­nete, war es so rutschig, dass ich sofort abgerutschte. Es tat zwar weh, aber ich klet­terte hoch und ver­scheuchte die Kühe mit einem anderen Aut­o­fahrer, der hin­ter uns war. Jen­er sah mich schon sehr besorgt an, aber ich dachte mir nicht viel dabei. Am Auto war Jen­ny kom­plett schock­iert und erst dann sah ich, dass mein rechter Arm und mein recht­es Bein bluteten. Im näch­sten Moment set­zten die Schmerzen ein und Jen­ny fuhr uns  schließlich zu unserem Schlaf­platz, wo wir auch noch wan­dern wollten.

Abergowrie State Forrest

Es reg­nete, mein Arm und mein Bein schmerzten und wir kamen nach­mit­tags in einem Waldge­bi­et an, wo wir gün­stig camp­en kon­nten. Lei­der war unser Ver­band­szeug nicht aus­re­ichend, um alle Wun­den zu verbinden und so machte sich Jen­ny auf den Weg, um andere Camper nach Ver­bän­den zu fra­gen. Sie fand jeman­den, der uns half und uns seine Not­fall­binden über­ließ. Er erzählte uns, dass Binden auch bei der Armee im Not­fall benutzt wur­den. Während des ganzen Prozess­es kämpften wir mit sehr aggres­siv­en Mück­en. Schließlich kocht­en wir noch und ein gebrauchter Tag ging zu Ende.

Fazit

Reisen hat zwei Gesichter. An guten Tagen erleben wir die unglaublich­sten Aben­teuer und alles erscheint ein­fach traumhaft und an schlecht­en Tagen wächst der Mis­thaufen stündlich an. Wir lieben das Reisen sehr und wir nehmen bei­des gerne, denn die schö­nen Erleb­nisse über­wiegen am Ende. Jed­er Regen hört irgend­wann auf und am Ende wartet die Sonne auf dich. Für uns hat­te es danach nicht mehr lange gebraucht bis wir wieder die tollen Seit­en des Reisens erleben durften.

 

~ Daniel

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