Halbzeit!!! Wir haben jetzt schon drei Monate Arbeit auf der neuen Milchfarm in Victoria geschafft. Weitere drei beziehungsweise etwas mehr stehen uns noch bevor. Für ein drittes Working Holiday Visum fordert die australische Regierung sechs Monate oder 179 Tage bestimmter Arbeiten, für uns eben Farmarbeit. Außerdem haben sie durch die aktuelle Situation gestattet, dass wir mehr als sechs Monate beim gleichen Arbeitgeber arbeiten dürfen. Was wir bis jetzt erlebt haben erfährst du hier.
Die Arbeit
Wir wurden eingestellt, da die Kälbersaison bevorstand. Es wurden immer längere Tage, da teilweise bis zu zwanzig Kälber pro Tag geboren wurden. Es entstand eine zusätzliche Herde mit den neuen Müttern. Diese zu melken war beziehungsweise ist kein Spaß für Daniel. Einige von ihnen sind Jungkühe, die zuvor noch nie gemolken worden sind. Diese treten häufig.
Gerade während dieser Hochphase fiel eine weitere Mitarbeiterin aus. Sie hatte eine Notfallblinddarmoperation. Daniel musste viele ihrer Schichten übernehmen. Sie ist die Einzige, abgesehen von unserer Chefin und dem Manager, die beide Positionen beim Melken bekleiden kann. Theoretisch können Daniel und ich das auch, aber hier sind die Ansprüche etwas höher und ich bin definitiv nicht mehr in Übung, so dass mir wahrscheinlich nach einer kurzen Zeit die Arme abfallen werden. Bald werde ich es aber lernen, so dass alles etwas flexibler ist.
Momentan dauert das Melken noch länger, da die neuen Mütter in die erste Herde kommen. Oft treten sie die Melkmaschine runter und ich muss sie wieder dran machen, nachdem ich hin gespurtet bin… Ganz großer Spaß, vor allem morgens um halb fünf im Dunkeln bei circa 4 Grad Celsius. Sie gaben auch nach und nach immer mehr Milch, so dass morgens auf drei statt auf 3,5 oder vier gemolken werden muss. Da ist es einfach nur noch langweilig und kalt.
Die nächste Saison startet Mitte Juli. Die Farm wurde verkauft und wird am ersten September übergeben, deswegen bleiben wir etwas länger. Unsere Chefs ziehen um und nehmen einige Kühe und ihr ganzes Farmzeug mit. Das muss alles durchgeschaut, sauber gemacht und verpackt werden. Da erwartet uns noch einiges an Arbeit.
Das Haus
Wir haben uns das Haus zu einem Zuhause auf Zeit gemacht. So richtig unseres wird es nicht, aber wir fühlen uns wohl. Leider haben wir immer wieder tierischen Besuch. Von Mäusen über Fliegen bis hin zu (supergroßen) Spinnen und kleinen Echsen. Letztere sehen wir gerne, den Rest nicht. Liegt wahrscheinlich aber daran, dass das Haus nicht das Neuste ist, wir auf einer Farm wohnen und es draußen kälter wird.
Die Umgebung
In der ersten Halbzeit haben wir viel von der näheren Umgebung gesehen, vor allem als es abends nach der Arbeit noch hell war. Wir waren aber auch häufig — zu häufig — in Melbourne und Umgebung unterwegs. Jetzt sind allerdings auch einige Dinge abgeschlossen. Wir wollen in nächster Zeit ein paar Nationalparks unsicher machen.
Unsere Projekte
Sie gehen voran, wir haben sogar schon einiges geschafft, an anderen Sachen arbeiten wir noch. Das wirst du aber bald sehen, wir planen da etwas… Sonst spielen wir immer wieder zwischendurch. Seit Kurzem haben wir Activity für uns entdeckt. Aber auch lustige Challenges, wie Sockenvölkerball, dürfen nicht fehlen. Spaß haben wir. Das 1000er Puzzle war auch schon fertig, aber ich habe es schon wieder weggeräumt.
~ Jenny