You are currently viewing Fifo-ABC

Fifo-ABC

Fifo (falls dir diese Abkürzung nichts sagt, schau hier vor­bei) —  Ein Jahr haben wir in dieser Branche gear­beit­et, so haben wir auch die ver­schieden­sten Begriffe aufge­ga­belt. Hier unser Fifo-ABC:

Agency, Admin

Agency ste­ht für Agen­tur, diese schick­en Casu­als nach­dem unsere Fir­ma sie dazu auf­fordert. Casu­als füllen die freien Plätze in den Teams, wenn zum Beispiel jemand gekündigt hat, krank oder im Urlaub ist.

Admin ist kurz für Admin­is­tra­tion, was wiederum ein­fach der Name für die Rezep­tion ist. Dort gehen alle Leute aus dem Dorf hin, um sich zu beschw­eren, Infor­ma­tio­nen zu bekom­men und vor allem um ihre Zim­mer­schlüs­sel abzu­holen und wieder abzugeben. Sie haben zwei Wände voller Schlüs­sel mit bis zu fünf Kopi­en pro Schlüssel.

BBQ

Eine sehr beliebte Form des Abend- oder Mit­tagessens. Gegrillt wir nur auf gas­be­triebe­nen Plat­ten, da die Brandge­fahr, vor allem im Som­mer, durch die Hitze zu groß ist. Die ver­schiede­nen Fir­men im Camp kön­nen Aufträge für BBQs ein­re­ichen, diese müssen sie im Gegen­satz zum nor­malen Aben­dessen bezahlen. Diese Aufträge wer­den von Admin angenom­men und in der Küche bearbeitet.

Casual

Der Begriff ste­ht für eine Arbeit­skraft, die keinen fes­ten Arbeit­s­plan und ‑ort hat. Wenn sich eng­pässe ergeben oder es nicht genug Vol­lzei­tangestellte gibt, dann wer­den die ent­stande­nen Lück­en mit casu­al Arbeit­skräften aufge­füllt. Diese Tätigkeit lässt sich mit der ein­er Springer­ar­beit­skraft nur in extremer­er Form ver­gle­ichen, da sowohl die Fir­ma, der Ort, als auch die Tätigkeit ver­schieden sein kann, sowie die Einsatzlänge.

Diningroom, Dido

Der Din­ingroom oder Speis­esaal ist defin­i­tiv der Raum, wo ich die meiste Zeit im Camp ver­bracht habe… 338 Per­so­n­en kon­nten dort Platz find­en und 4 Stun­den und 15 Minuten kon­nten sich alle Per­so­n­en im Camp am Buf­fet bedienen.

Dido ist die Abkürzung für “Dri­ve in, dri­ve out”. Im Gegen­satz zu uns mussten diese Per­so­n­en zur Mine fahren, statt zu fliegen. Häu­fig han­delte es sich dabei um Fahrer von LKWs oder größeren Maschi­nen. Sie blieben häu­fig nicht so lange und kamen im Camp zu wirk­lich komis­chen Uhrzeit­en an…

Eat Street

Das jährliche Street Food Fes­ti­val im Camp, bei dem län­der­spez­i­fis­ches Essen draußen aus Pavil­lions serviert wird. Der Din­ingroom bleibt geschlossen. An sich ist es eine nette Abwech­slung und macht Spaß, allerd­ings ist es sehr viel Aufwand, all die Gegen­stände und das Essen nach draußen und wieder rein zu brin­gen. Die Vor­bere­itung dauert über Tage an und die NAchtschicht danach freut sich über sehr viel dreck­ige Töpfe und Co.

Fly in fly out

Fifo, du fliegst für zwei Wochen zur Arbeit, arbeitest jeden Tag 12 Stun­den und fliegst dann für eine Woche wieder zurück.

Gym

Das Fit­nessstu­dio ist eines der kosten­losen Ange­bote vor Ort, um die Gesund­heit der Mitar­beit­er zu fördern und der Langeweile ent­ge­gen zu wirken.

Housekeeping

Zim­mer machen war eine unser­er Auf­gaben. In einem Camp mit bis zu 2000 Per­so­n­en keine schöne Auf­gabe, da pro Per­son täglich cir­ca 25 Zim­mer zu erledi­gen sind. Nicht ordentlich zu schaf­fen, aber gefordert…

Iron Ore

Eisen­erz ist das wertvolle Gut, dass in unser­er Mine abge­baut wurde und so unglaublich viel wert ist, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Diese Branche hat West­ern Aus­tralia wirtschaftlich zu einem der stärk­sten Bun­desstaat­en Aus­traliens gemacht, vor allem während Corona.

JHA

Job Haz­ard Analy­sis, Job-Gefahren-Analyse, ist des Prozedere für Auf­gaben, die kein fest­gelegtes Vorge­hen haben, was ab und an mal vorkommt, dazu zählen solche Jobs wie die Matratzen zu tauschen und einzulagern.

Kitchen

Die Küche war mein favorisiert­er Arbeit­splatz. Es gab immer etwas zu essen, ein paar nette Leute und es war drin­nen, was bei lock­er 48 Grad Cel­sius draußen doch etwas angenehmer ist. Dort ging ich auch das erste Mal in meinem Leben auf Nachtschicht.

LV

Light Vehi­cle — Leicht­es Fahrzeug und somit die Abkürzung für alle Autos. Gefol­gt von dieser kam noch eine Num­mer, so dass es jed­er Per­son möglich ist zu erken­nen, um welch­es Fahrzeug es sich han­delt und für das Man­age­ment ein wichtiges Instru­ment, um Hand­lun­gen, Unfälle und Stan­dorte nachzuvollziehen.

Minesite (cleaning)

Daniels Arbeit bestand drin das Camp zu ver­lassen und raus in das Minenge­bi­et zu fahren. Dort klap­perte sein Team die ver­schiede­nen Con­tain­erge­bäude ab, um Pausen­räume, Küchen, Büros und Toi­let­ten zu putzen und mit den notwendi­gen Kleinigkeit­en wie Milch, Kaf­fee, Tee, Zuck­er, Papier­handtüch­er, Mülltüten und Klopa­pi­er zu versorgen.

Nightshift

Nachtschicht war für mich jeden Swing min­destens eine Woche dran. Daniel ging in die Nachtschicht, wenn es einen Shut­down gab, son­st hat­te seine Abteilung keine Nachtschicht. Diese dauerte eben­falls 12 Stunden.

OPF

Kurz für Ore Pro­cess­ing Facil­i­ty, das Eisen­erz muss schließlich erst bear­beit­et wer­den, bevor es auf den Zug geladen, zum näch­sten Hafen gefahren und nach Chi­na ver­schifft wird.

Pool

Der Pool oder bess­er die Pools waren ein weit­eres kosten­los­es Ange­bot zum Zeitvertreib. Es gab einen Sport­pool zum Bah­nen schwim­men und einen Spa-Pool. Dieser ver­fügte über ein Son­nensegel und Liegen. Hier ver­brachte ich einiges mein­er Zeit, vor allem an den Tagen, an denen ich von Tag- zu Nachtschicht tauschte oder zurück.

Qantas

Qan­tas ist der Name der Flugge­sellschaft, die die Flüge in die Mine über­nahm. Sie waren sehr gut auf ihr Klien­tel angepasst und die Sitze waren einiger­maßen bequem, der Fußraum groß genug und wir kon­nten so viele Taschen eincheck­en, wie wir woll­ten, nur mussten diese weniger als 10kg wiegen.

Retail, Relief Pool, RnR, RNO, RDO, Rollout

Retail beschreibt einen Arbeits­bere­ich beste­hend aus Shop, Bar und der Pflege all­ge­mein­er Bere­iche. Mein Tag dort bestand haupt­säch­lich aus sauber machen, Leute an der Kasse bedi­enen, Kaf­fee machen, sich zwis­chen­durch Arbeit suchen, die Men­schen an der Bar bedienen.

Relief Pool ist die Arbeits­gruppe in die Daniel und ich fie­len. Wir hat­ten einen Vol­lzeitjob, allerd­ings keine feste Vol­lzeit­po­si­tion in ein­er Abteilung, son­dern wur­den dort einge­set­zt, wo es ger­ade gebraucht wurde, hat­ten aber feste Arbeitszeiten.

RnR ste­ht für “Rest and Relax”, was der Aus­druck für die eine freie Woche zwis­chen den Arbeitswochen ist.

RNO — Room not occu­pied, also Zim­mer nicht bezo­gen, dies waren Zim­mer auf der wöchentlichen Sam­stagscheck­liste, die nicht bewohnt waren, aber schon sauber gemacht wor­den sein sollten.

RDO — Ros­tered Day off, ein freier bezahlter Arbeit­stag, meis­tens wenn von Nacht- auf Tagschicht getauscht wurde.

Roll­out ist ein halb­stündi­ges Work­out, während der Arbeit­szeit, in dem die Fit­nesstrain­er mit uns Übun­gen mit Ten­nis­bällen und Faszien­rollen machen.

Stretches, Swing, Shut

Stretch­es waren jeden Mor­gen als zweit­er Teil der Arbeit zu erledi­gen. Das ganze Team hat­te teilzunehmen, um Arbeit­sun­fälle zu minimieren.

Swing ist der Begriff für die zwei­wöchige Arbeitsperiode.

Shut/ Shut­down beze­ich­net Wartungsar­beit­en an den Maschi­nen in der Mine, was für uns haupt­säch­lich hieß, dass sehr viel mehr Men­schen in das Camp kamen und alles immer voll war.

Three checks, Traindriver, Toolbox

Three checks oder take 5 genan­nt beze­ich­net kleine Zettel, auf denen du deine Auf­gabe, Gefahren und Lösun­gen für diese fes­thal­ten sollst. Diese sollen deine Aufmerk­samkeit auf diese Gefahren lenken und so dazu beitra­gen, dass dir keine Unfälle auf der Arbeit passieren.

Train­driv­er sind Zugführer, diese sind beson­ders, da ihre Zim­mer nur in bes­timmten Zeit­en gere­inigt wer­den dür­fen und sie die einzi­gen Per­so­n­en sind, die außer­halb der nor­malen Essen­szeit­en warme Mahlzeit­en bekom­men, wenn diese vorbestellt wurden.

Tool­box ist das wöchentliche Sicher­heitsmeet­ing der ganzen Fir­ma. Es dauert etwas eine halbe Stunde am Son­ntag. Dabei wer­den Unfälle besprochen, die es in dieser Woche gegeben hat­te, Sachen, die in Kürze anste­hen, Sicher­heit­shin­weise ein bes­timmtes The­ma betr­e­f­fend gegeben (dieses wech­selt jede Woche) und es wird am Glück­srad gedreht. Drehen dür­fen diejeni­gen, die eine Gefahr im Camp gese­hen und gemeldet haben. So habe ich drei Mas­sagen gewon­nen und etwas mehr…

Utility

Das ist der Aus­druck für uns, wir sind keine Mine­nar­beit­er, son­dern Dien­stleis­ter für diese.

Village (Manager)

Vil­lage oder Dorf ist der Aus­druck für ein Minen­camp und jedes dieser Camps hat einen oder mehrere Manager.

Waschmaschinen, Watertruck, Willy Willy

Es gab ver­schiedene Wohn­blocks und jed­er dieser Wohn­blocks hat­te min­destens einen eige­nen Waschmaschi­nen­block mit min­destens sechs Waschmaschi­nen und Trocknern.

Eine Auf­gabe, die ich liebend gerne meinen Job genan­nt hätte. Es sind LKWs mit großen Wasser­tanks, deren Auf­gabe es ist die Schot­ter­straßen im Camp und in der Mine zu wässern, damit es nicht so staubt.

Willy Willy ist ein umgangssprach­lich­er Begriff für einen Staubtor­na­do, diese kom­men ziem­lich regelmäßig im Out­back vor, sind aber auch schnell wieder vorbei.

X

… dazu fällt mir wirk­lich nichts ein. Wenn dir etwas ein­fall­en sollte, dann lass es uns in den Kom­mentaren wissen.

Yellow Alert

Gel­ber Alarm ist teil eines dreistu­fi­gen War­nalarm­sys­tems für Zyk­lone. Blau heißt, da ist ein Zyk­lon auf dem Weg und du soll­test anfan­gen dich und deine Umge­bung vorzu­bere­it­en. Gelb ist der Zeit­punkt, wo du dich in deine Unterkun­ft beg­ib­st und bei rot ist es dir ver­boten diese zu ver­lassen. Weiß oder all clear bedeutet, dass es wieder sich­er draußen ist und es dir erlaubt ist rauszuge­hen nach dem Zyklon.

Zyklon

Ein extremer Sturm mit ein­er Art Tor­na­do, der bis zu 5 Kat­e­gorien hat. Je nach Num­mer nimmt die Windgeschwindigkeit zu. Das Ganze wird begleit­et von einem Unwet­ter mit massen­haft Regen, der zu Über­schwäm­mungen und Stro­maus­fällen führen kann.

 

Lei­der haben wir nicht viele gute Fotos, da wir die Kam­era nicht mit ins Camp genom­men haben, viel gear­beit­et haben und es nicht so gern gese­hen wird von dort Fotos zu posten (vor allem nicht während der Arbeit­szeit). Das wollen wir gerne respek­tieren. Wenn dir noch etwas anderes ein­fällt, vor allem zum Buch­staben X lass uns gerne einen Kom­men­tar da.

~ Jen­ny

Click to rate this post!
[Total: 0 Aver­age: 0]

Schreibe einen Kommentar