Hintergrund
Covid-19 ermöglichte uns indirekt eine Whale Watching Tour. Alles Schlechte ist das Fundament für etwas Gutes. Nach unserer regulären Reiseroute wären wir jetzt schon längst nicht mehr in Western Australia. Die Realität sieht jedoch anders aus, wir sind immer noch hier und wir leben auf einer Farm, um ein zweites Visum zu bekommen. Bei unseren Besuchen in Busselton und beim Cape Leeuwin, fanden wir heraus, dass im Winter Wale ganz nah an die Westküste kommen. Der Samen für die nächste Tierobsession meinerseits wurde somit gepflanzt. Zur Erinnerung, vor einigen Monaten setzte ich alles daran, um Schnabeltiere zu entdecken und zu fotografieren. Neuer Ort, neues Tier, aber selbes Ziel. Zunächst versuchten wir von einigen Aussichtspunkten, die Riesen der Meere zu entdecken, doch dies gestaltete sich wegen des Wetters ziemlich erfolglos. Folglich wuchs das Interesse an einer Whale Watching Tour. Spätestens als uns eine Tour auf der Farm empfohlen wurde, fiel der Beschluss selbst auf eine Walexpedition zu gehen.
Whale Watching Tour
Für 85 Dollar pro Person fanden wir ein hervorragendes Angebot. Neben Bändchens gegen Übelkeit (überlebensnotwendig für Jenny) und einer CD mit Aufnahmen von früheren Touren, gab es noch eine Sichtungsgarantie. Sollte man zufällig das Pech haben keine zu entdecken, dann ist die nächste Tour gratis.
Unsere Tickets buchten wir bei All Sea Charters und der Start ging von Augusta aus. Vergleichbare Touren sind 5 Dollar teurer, dafür sind die Schiffe auch größer. Besonders gut gefiel uns, dass dieser Anbieter nicht so hoch frequentiert ist. Wir bevorzugen nicht überlaufene Erlebnisse und Orte.
Der Morgen und das Schiff
Am Morgen unserer Whale Watching Tour, waren wir überpünktlich da. Mit dem Blick auf den kleinen Hafen, frühstückten wir vorher noch. Dann ging es endlich an Board. Wie bereits erwähnt, gingen die meisten Menschen mit dem anderen Anbieter mit, so dass die Anzahl an Menschen überschaubar war. Gemäß der australischen Pünktlichkeit fing die Tour später an, weil sich zwei Gäste verspäteten.
Das Schiff war klein, aber fein. Es gab zwei Etagen, wo man sich aufhalten konnten. Die untere Etage bestand aus einem Innenraum, mit einigen Sitz- und Liegemöglichkeiten, und einem Äußeren Bereich, mit Sitzgelegenheiten zur Walbeobachtung. Die obere Etage bot ebenfalls Sitzgelegenheiten und einen Rundumblick.
Beim betreten des Schiffes, wurden wir freundlich auf Kaffee, Tee und Kekse hingewiesen. Selbstverständlich bedienten wir uns, vor allem die Kekse litten an meiner Anwesenheit. Seitdem wir die Firma kennen, die die Milch von unserer Milchfarm verkauft, sticht uns das Logo jedes Mal ins Auge. Verwundert stellten wir fest, dass die Milch für den Kaffee von genau dieser Marke war. Immerhin ist dies nicht allzu günstige Qualitätsmilch. Dies sah ich als Anlass unsere Milch mal zu probieren.
Nach einer freundlichen Begrüßung, machten wir es uns auf der zweiten Etage bequem und die Whale Watching Tour ging endlich los.
Ab auf den Ozean
Mit dem Verlassen des Hafens stieg meine Aufregung. Unbedingt wollten wir die großen Kreaturen sehen. Der frische Windzug tat mir gut und die Aussicht war atemberaubend. Auf der einen Seite die Küste und auf der anderen die scheinbare Unendlichkeit von Ozean und Himmel. Einige Inseln komplettierten eine fantastische Atmosphäre.
Das Schiff schwamm immer weiter hinaus, doch nichts passierte. Neugierig suchten alle, nach der Regung im Wasser, doch mehr als große Wellen entdeckten wir nicht. Leider schwankte das Schiff zunehmend. Lange dauerte es nicht, bis sich die Reisekrankheit von Jenny bemerkbar machte. Gefühlt wurde es von Minute zu Minute schlimmer. Also beschlossen wir unten in den Innenraum zu gehen. Dort legte sich Jenny zum Schlafen hin. Ich blieb dort und versuchte weiterhin durch die Fenster einen Wal zu entdecken, doch leider vergeblich. Nach einer Weile gab ich die Hoffnung auf, an diesem Tag sollte es einfach nicht sein. Schließlich setzte ich mich in den Außenbereich, um die frische Luft zu genießen und einige Bilder von der Landschaft zu machen. Nach 2 Stunden war die Whale Watching Tour beendet. Erst waren wir ein wenig enttäuscht, aber nicht all zu lang. Immerhin wussten wir, dass es eine zweite Tour geben wird. Dann bereiten wir uns besser vor und greifen unser Ziel von der Walsichtung nochmal neu an.
~ Daniel