Vorher
Seit wir das Housesitting in Sydney gemacht hatten, versuchten wir weitere zu bekommen und fanden letztendlich unser nächstes Housesitting in Mandurah. Mandurah liegt etwa 45 Minuten entfernt von Perth. Die Familie wollte über das Wochenende nach Rottnest Island fahren. Wir waren überrascht, dass Menschen, die hier leben auch dorthin reisten, wir hatten das Gleich im Verlauf unserer Reise vor. Als wir das Housesitting abmachten befanden wir uns allerdings noch auf dem Weg nach West Australien. Wir hatten gerade erst unseren ersten Roadtrip nach Adelaide absolviert und waren jetzt auf der viel längeren Strecke von Adelaide nach Perth unterwegs. Die Zeit wurde knapp, so dass wir uns entschieden unsere Reiseroute etwas zu verändern.
Kurz zusammengefasst hatten wir geplant bei Norseman, das ist quasi die erste Stadt, die nach der Fahrtstrecke kommt nach Norden abzubiegen, um uns die lebende Geisterstadt Kookynie anzuschauen. Danach wollten wir nach Süden fahren, bis an die Küste nach Esperance und Albany. So weit wurde der Plan eingehalten. Dann war geplant die Küste entlang bis nach Perth zu fahren. Wir änderten die Route ab Albany, indem wir den Albany Highway Richtung Perth nahmen. So konnten wir unser Housesitting in Mandurah antreten, danach wollten wir dann einfach von dort den Weg südwärts an der Küste entlang nehmen und später Perth erkunden.
Erster Eindruck
Wir kamen einen Tag früher an, als das Housesitting beginnen sollte, da wir gerne vorher schon einen Blick darauf warfen, wo wir am nächsten Tag pünktlich sein sollten. Das Housesitting in Mandurah befand sich in einer kleinen Straße, nach der Kurve stehen vier Häuser und die Straße endet in einer Sackgasse. Dort hielten wir kurz, aber nur kurz, denn alle vier Häuser beherbergten mindestens einen Hund. So gab es schließlich ein Bellkonzert, welches uns dazu veranlasste wieder zu fahren. Und es sollte nicht das letzte Bellkonzert gewesen sein.
Von außen wirkte das Haus riesig mit einem großen Garten, der um das Haus herumführte. Es gab einen kleinen Spielplatz draußen und eine große Hundehütte. Die Kinder, ein Junge und ein kleineres Mädchen, hatten im Garten gespielt mit dem Hund, einem oberschenkelhohen braun-weißem Exemplar (Ich habe leider keine Ahnung von Hunderassen).
Vorbereitung
Wir übernachteten an einem Strand in der Nähe. Dort frühstückten wir auch am nächsten Morgen und verbrachten noch etwas Zeit dort. Wir sollten das Housesitting in Mandurah erst mittags antreten. Also hatten wir einen entspannten Vormittag und fuhren dann einkaufen. Währenddessen erhielten wir die Nachricht, dass die Besitzerin erst eine Stunde später da sein würde. Wir vertrieben uns die Zeit, indem wir etwas durch das riesige Einkaufszentrum bummelten. Mit einem vollbeladenem Auto kamen wir schließlich am Haus an, aber es war noch niemand vor Ort. Wir parkten vor dem Gartenzaun und warteten. Die Besitzerin kam nach wenigen Minuten mit den Kindern im Auto angefahren. Der Junge öffnete das Gartentor und deutete auch Daniel hinein zu fahren. Wir parkten an der Seite und wurden dann herzlich begrüßt. Der Hund war sehr zutraulich und die Besitzerin freundlich und unkompliziert.
Das Haus
Wir wurden hereingebeten. Die Kinder zeigten uns das Haus unter Aufsicht ihrer Mutter, die immer wieder Dinge ergänzte. Das Haus war, wie wir am Vortag schon gesehen hatten riesig, hatte aber nur ein Erdgeschoss. Das Gästezimmer, in dem wir schlafen sollten, erstreckte sich über die ganze Breite des Hauses und hatte sogar eine kleine Küchenzeile und ein eigenes Badezimmer. Das Haus war auch wirklich geschmackvoll eingerichtet. Auf der Terrasse befand sich eine Tischtennisplatte, es gab einen Kinoraum und die Kinder hatten ein eigenes Wohnzimmer. Von der super schönen offenen und modernen Küche möchte ich gar nicht erst anfangen… Es war also einfach perfekt und total unkompliziert.
Unser Einzug
Wir räumten unser Auto leer, während die Familie sich abfahrbereit machte. Letztendlich gaben sie uns noch einen Zettel mit den wichtigsten Informationen und waren dann auch schon weg. Wir konnten unser Glück kaum fassen. (Auch wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnten wie viel Glück wir wirklich mit diesen Leuten hatten.)
Ich machte mich daran unsere Sachen auszupacken und sauber zu machen, sowie die Waschmaschine ans Laufen zu bringen. Denn wir versuchten immer so wenig wie möglich in Waschsalons zu waschen, zum einen weil sie teuer sind und zum anderen weil es immer so lange dauert. Währenddessen machte Daniel sich das erste Mal alleine mit dem Auto auf den Weg, um noch Eis aus dem Supermarkt zu holen. Ich kann sagen, dass Auto ist erstaunlicherweise noch heile.
Der erste Abend
Wir machten uns leckeres Essen, es gab Rippchen. Während diese noch im Ofen vor sich hin brieten, skypten wir mit meinen Eltern. Es war schön, nach etwa einem Monat mal wieder mit ihnen von Angesicht zu Angesicht zu reden. Danach aßen wir uns streamten Germanys Next Topmodel. Daniel und ich verfolgten die Serie schon seit zwei Staffeln gemeinsam, weil wir es lustig fanden, wenn erstens Zickenkrieg ausbrach oder zweitens ein Mädchen dort weinte und eins davon geschah schließlich immer… Dazu gab es dann noch ein Eis und danach gingen wir friedlich schlafen. Der Hund war wirklich gut erzogen, denn er schlief zwar mit bei uns im Zimmer, wir hatten dies angeboten, weil es uns nicht störte, aber er sprang nicht auf unser Bett. Er schlief sehr süß in seinem Körbchen.
Der Samstag
Wir schliefen aus, immerhin hatten wir mal wieder ein richtiges Bett und sogar einen Ventilator. Danach starteten wir entspannt in dem Tag, frühstückten und bedienten uns am Entertainmentprogramm im Kinoraum. Der Kinoraum des Housesitting in Mandurah bestand aus einem kleinen Raum mit einem Sofa und einer Leinwand, die die ganze Wand gegenüber des Sofas einnahm. Diesen Raum einzurichten war eine wirklich gute Idee. Wir erledigten nach und nach unsere Sachen, während Netflix lief und aßen schließlich auch unser Mittagessen dort. Danach machten wir einen kleinen Spaziergang mit Toby in der Umgebung. Er freute sich mächtig. Danach spielten wir noch eine Runde mit ihm im Garten. Später machte ich noch ein paar Fotos davon. Abends gab es das gleiche Programm wie am Vortag, nur dass es dieses Mal Pizza gab und wir mit Daniels Eltern skypten.
Der Sonntag
Den Sonntag nutzten wir um unser Auto zu reinigen und wieder zu halb zu beladen, denn heute endete unser Housesitting in Mandurah, eigentlich. Die Besitzer hatten uns angeboten, da sie erst so spät wieder kamen, von Sonntag auf Montag noch bei ihnen zu bleiben. Diese Möglichkeit nutzten wir gerne. So schafften wir es auch endlich einmal unsere Judoanzüge zu waschen, ja als waschechte Judokas hatten wir die natürlich mitgenommen und auch benutzt, mehr als einmal. Wir genossen die Annehmlichkeiten des Hauses noch für die verbleibenden Stunden. Wir spielten Tischtennis, nutzten die Küche und duschten abends noch einmal ausgiebig warm. Also alles, was auf Reisen nicht möglich ist. Zusätzlich spielten wir noch einmal mit Toby im Garten.
Montagmorgen
Wir standen früh auf, frühstückten und beluden das Auto. Während die Besitzerin die Kinder zur Schule brachte passten wir noch einmal auf den Hund auf. Als diese wieder da war besprachen wir noch einige Dinge, vor allem sicherten wir uns dieses Haus für ein weiteres Housesitting von Mitte März bis Mitte April. Wir freuten uns, denn wir würden dieses schöne Haus und diesen wundervollen Hund für einen ganzen Monat haben. Dann packten wir unsere letzten Sachen zusammen, verabschiedeten uns und freuten uns schon sehr darauf wiederzukommen.
Kleiner Einschub: Leider machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung, denn unser Housesitting in Mandurah wurde abgesagt.
~ Jenny