Vor vier Jahren kamen wir mit unserem Alter von 18 und 20 Jahren in Australien an. Das Ziel, in einem Jahr Australien zu bereisen, hielt nicht lange an. Aus einem Jahr wurden zwei, aus zwei drei. Jetzt gehen wir nach vier Jahren ohne Unterbrechung in diesem wundervollen Land. Noch ist es unbegreiflich, alles fühlt sich wie ein Weltuntergang an, denn die Realität ist, dass wir nicht eine Reise zurück lassen, sondern einen Ort, der für uns zum Zuhause geworden ist. Hier sind wir gewachsen und haben gelernt auf unsere Herzen zu hören, hier haben wir die Natur lieben gelernt und hier haben wir Freunde und ein Wohlfühl-Gefühl gefunden. Selbstverständlich freuen wir uns auf unsere Familie, aber manchmal gibt es Freud und Leid zugleich und für den Moment tut es einfach weh.
Doch auch wenn unsere Gefühle momentan auf dem Kopf stehen, es gibt keinen Zweifel daran, dass dies die richtige Entscheidung ist. Über die Zeit konnten wir uns ein Bild davon machen, was wir vom Leben wollen. „We are the dreamers” Wir haben große Träumen und Reisen gibt uns neue Impulse, unerreichbare Euphorie, unvergessliche Erlebnisse und einfach Lebensglück. Dieser Weg erfordert Abschiede, die weh tun, aber sie tun nur so weh, weil wir etwas Bedeutungsvolles aufgebaut haben. Das ist der Deal, den wir nehmen, positive Emotionen brauchen negative und andersherum, sonst gebe es nur einen Zustand.
Am Ende können wir sehr positiv auf die vier Jahre schauen. Die Entwicklungen und Erinnerungen, die wir aus dieser Zeit mitnehmen sind qualitativ und quantitativ sehr wertvoll. In dieser Zeit konnten wir Australien fast komplett bereisen, große Herausforderungen wie knochenharte Jobs meistern und viele wilde Tiere und Orte voller Schönheit entdecken. Wir sahen Schnabeltiere, Wale, Dingos, Schlangen, Krokodile, Kängurus, Koalas, Irotauben, Kakadus, wir bestiegen Berge, retteten Delfine, heirateten am Strand, verbrachten unsere Zeit am Lagerfeuer mit Menschen aus aller Welt, erreichten den nördlichsten Punkt Australiens, wir schwammen mit Mantarochen, tauchten mit Haien, bewunderten den Sternenhimmel im Outback, kletterten auf der Sydney Harbour Bridge, lernten Bumerangs zu werfen und hatten einfach Spaß am Leben.
Die Menge des Erlebten lässt sich kaum beschränken. Häufig sagten uns Australier, dass wir in der Zeit mehr gesehen hätten, als manche in ihrem Leben. Das ist das Ziel, ein Leben, dass uns erfüllt, ohne etwas zu bereuen. Australien hat uns dorthin gebracht, dass wir unsere Träume verwirklichen statt sie auf später zu schieben.
Danke Australien! Neben den Erlebnissen, waren die Menschen hier ein großer Faktor, warum wir uns hier so wohl gefühlt haben. Die Mentalität vieler Menschen hier ist einfach ein Traum. Hier bist du Mensch, egal wo du her kommst. In jeder Krise fanden wir jemanden, der uns half, meistens Fremde, die es aber mit der Selbstverständlichkeit einer Freundschaft taten. Aber auch das Grundgefühl war sehr warm miteinander. Fremde Menschen luden uns zum Essen ein, quatschten uns häufig an und waren grundsätzlich sehr freundlich. Das Konzept von Housesittings überraschte uns. Uns würden Häuser mit den geliebten Haustieren anvertraut, manchmal ohne dass wir die Menschen überhaupt vorher trafen. Viele Begegnungen zeigten mir, dass es viele wundervolle Menschen gibt.
Die Sonne unserer Reise ist untergegangen und doch können wir optimistisch nach vorne blicken, denn ein neues Abenteuer tut sich am Horizont auf. Bald schon werden wir uns die nächsten Träume erfüllen und neue Orte begrüßen. Für den Moment bleibt die Dankbarkeit. Danke an alle, die unsere Zeit so schön gemacht haben, danke Australien für unsere erste große Reise. Wir werden wieder kommen!
~Daniel